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LMR bohrt wieder in Italien

14.10.2019

Bereits in der Vergangenheit hat LMR Drilling in Italien gesteuerte Horizontalbohrungen durchgeführt. So wurde beispielsweise im Jahre 2009 für den gleichen Auftraggeber bereits eine Gaspipeline DN400 erfolgreich unter dem Fluss Po eingezogen. Auch in diesem Jahr beauftragte der Bauherr für eine geplante Exportpipeline seiner Raffinerie eine Horizontalbohrung unter dem Fluss Po.

Die besondere Herausforderung des aktuellen Projektes bestand darin, nicht nur den Fluss Po zu unterqueren, sondern auch ein dem Fluss vorgelagertes Naturschutzgebiet. Durch dieses Naturschutzgebiet an der Grenze der italienischen Regionen Piemont und Lombardei umfasste die gesamte Bohrungslänge somit 1.700m.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Vermeidung von Bohrspülungsausbrüchen gelegt. Diese entstehen, wenn die bei einer gesteuerten Horizontalbohrung eingesetzte Bohrspülung nicht ungehindert über einen freien Ringraum vom Bohrmeißel bis zum Eintrittspunkt zurückfließen kann. So steigt bei einem verengten oder blockierten Ringraum der Druck der Bohrspülung an, was dann zu einem „Ausbläser“, also dem Austritt von Bohrspülung an der Oberfläche führt.

Dies konsequent zu vermeiden war nicht nur für den Auftraggeber, sondern auch für LMR oberste Priorität. So wurden für diese Bohrung strikte Bohr- und Bohrspülungsparameter vorgegeben. Diese basierten teilweise auf einem zuvor durchgeführten Bodengutachten und simulierten die maximal zulässigen Bohrspülungsdrücke bei verschiedenen Stationierungen der Bohrung. Infolgedessen wurde von LMR das „Meeting-in-the-middle“- Verfahren vorgeschlagen und auch eingesetzt. Bei diesem Verfahren bohren zwei Horizontalbohranlagen aufeinander zu, wobei sich die Bohrungen in der Mitte treffen. Eine Bohranlage steht am geplanten Eintrittspunkt, eine weitere beim geplanten Austrittspunkt. Wenn die Bohrköpfe auf einen bestimmten Radius annähern, kommunizieren die eingesetzten Radar-Intersect-Systeme in der Bohrlochgarnitur miteinander, sodass die jeweilige Position im Hinblick auf den anderen Bohrkopf präzise durch Bohrlochvermessungsingenieure festgelegt werden kann. Mit dieser Positionierungsinformation kann eine schnelle und nahtlose Verbindung zwischen den beiden Bohrlöchern hergestellt werden.

Durch die hohe Leistungsbereitschaft der beiden Bohrkolonnen vergingen nur 13 Tage zwischen dem Beginn der Pilotbohrungen und dem erfolgreichen Einzug des Produktrohres. Die durchaus langen sonnigen Tage mit Temperaturen über 30°C im September dieses Jahres kamen vor allem dem eingesetzten Hybrid-Generator zu Gute. Dieser speichert durch Photovoltaik-Module erzeugten Strom in einem Batteriespeicher, womit dann die Werkstatt- und Mannschaftscontainer umweltfreundlich mit Strom versorgt wurden.

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