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Presse

Dem Ur-Berliner auf der Spur – Richtfest am Archäologischen Haus am Petriplatz

Berlin-Mitte – Neubau des Historischen Besucherzentrums am Petriplatz

20.07.2021

Es scheint für die Berlin/Brandenburger Filiale unserer Firma Ludwig Freytag eine „never ending story“ zu sein. Wir haben schon vielfach im historischen Stadtkern von Berlin erfolgreich gebaut und so den Spuren der Altvorderen unsere eigenen hinzugefügt. Mit dem neuen Projekt am Petri-Platz sind wir aber nunmehr mit den ältesten Berlinern auf einer Baugrundebene angekommen. Das ist dann wohl nicht mehr zu toppen.

Die Basis des hier im Bau befindlichen „Archäologischen Hauses“ am Petriplatz ist ein von den Archäologen der Stadt Berlins ausgegrabener mittelalterlicher Friedhof, mit 4000 Skeletten aus der frühesten Besiedelung der Gegend. Gemäß den Analysen der Forscher lebten diese Menschen zwischen den Jahren 1050 und 1150, also vor fast tausend Jahren.

Um die Arbeit der Geschichtsforscher fortzuführen aber gleichzeitig alle Interessierten an den Ursprüngen der Stadt Berlin teilhaben zu lassen, entsteht ein multifunktionales Haus, das zum einen archäologische Werkstätten zur Aufbereitung, Sanierung und Archivierung archäologischer Funde beherbergt und zum anderen gleichzeitig als Schauwerkstatt für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.
Dieses Konzept ist in dem kompliziert geschnittenen Gebäudegrundriss mit mehreren zum Teil mehrfach abwinkelnden Gebäudeachsen verwirklicht worden, um die vorgefundenen uralten Gründungsreste aus Feldstein- und Handziegelmauerwerk so zu überbauen, dass Zugänglichkeit und Sichtbarkeit gewahrt bleiben. Außerdem war ein einsehbares Ossa¬rium (Knochenlager) gewünscht, welches die geborgenen Gebeine pietätvoll verwahrt.

Es entsteht im Untergeschoss eine große stützenlose Halle mit 370 Quadratmetern Grundfläche und einer Höhe von 6,30 Metern, deren Deckenkonstruktion aus Stahl-Beton-Verbundträgern mit bis zu einem Meter Steghöhe besteht. Auf diesen sind Halbfertigteildecken verlegt bzw. Ortbeton auf Holoribschalung hergestellt. Unter der Begleitung der zuständigen Archäologin, Frau Claudia Melisch, wurden für die Schalung Traggerüstlösungen erarbeitet, die eine Beeinträchtigung der Befunde ausschließen.
Darüber werden sich noch fünf Stahlbetongeschosse und eine Fassade aus vorgesetzter Dämmziegelverkleidung erheben. Hier kommen im Deckenbereich jeweils 16 Meter lange Stahlträger mit aufgelagerter Stahlbetondecke zum Einsatz. Große Wandbereiche erhalten durch „Stocken“ ihr endgültig sichtbare Oberflächenstruktur.
Umfangreiche Stahlbeton-Außenanlagen umrahmen dann weitere Ausgrabungsbereiche.

Am 07.06.2021 war es dann soweit: Der Rohbau steht kurz vor der Fertigstellung, sodass das Richtfest am Archäologischen Haus am Petriplatz – pandemiebedingt im kleinen Kreis – stattfinden konnte.

Wir werden bis zur Fertigstellung noch viel Arbeit unter den strengen Augen der Öffentlichkeit zu leisten haben, sind aber gut im Plan, trotz der außergewöhnlichen Aufgabestellung. Das beweist, dass sich unser Ingenieurbau Berlin/Brandenburg auch bei architektonisch anspruchsvollen Projekten jederzeit präsentieren kann.

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