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Dillinger Hütte - Windkraftboom erreicht Nordenham

Unternehmen baut an der Weser eine Monopile-Fabrik und schafft 330 ArbeitsplätzeDie Arbeiten liegen im Zeitplan. Im Oktober 2013 soll das Steelwind-Werk den Probebetrieb aufnehmen.

02.10.2012

Nordenham - Von dem Boom in der Windenergiebranche profitiert der Industriestandort Nordenham. In der Unterweserstadt siedelt sich das saarländische Stahlunternehmen Dillinger Hütte mit einer Niederlassung an, in der riesige Stahlrohre für die Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen hergestellt werden. Diese Monopiles sind bis zu 100 Meter lang und bis zu 900 Tonnen schwer.

135 Millionen Euro

Die Nordenhamer Tochterfirma der Dillinger Hütte trägt den Namen Steelwind. Geschäftsführer sind Dieter Sichau, Dr. Ralf Hubo und Albert Mees. In das Monopile-Werk investiert die Dillinger Hütte, die 1685 gegründet wurde und die älteste Aktiengesellschaft Deutschlands ist, 135 Millionen Euro. Das Baugrundstück befindet sich in dem Stadtteil Blexen direkt am Weserufer und in Nachbarschaft zur Kronos Titan GmbH.

Die am 5. Juli im Beisein des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister gestarteten Bauarbeiten liegen gut im Zeitplan. Auf dem mit Sand aufgespülten Gelände werden 4850 Gründungspfähle im Boden versenkt, um ein tragfähiges Fundament für die Fertigungshallen und das Verwaltungsgebäude zu bekommen. Den Auftrag für die Tiefbauarbeiten hat eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Ludwig Freytag aus Oldenburg und Herdejürgen & Harmsen aus Nordenham erhalten.

Für die Pfahlgründung und die Fundamente werden 30 000 bis 40 000 Kubikmeter Beton benötigt. Angesichts dieser Mengen hat es sich angeboten, direkt auf dem Baugelände ein Betonmischwerk zu errichten. Der Kies kommt per Schiff, das am nahen Midgard-Anleger festmachen kann.

Geschäftsführer Dieter Sichau geht davon aus, dass die Ramm- und Bohrarbeiten für die Pfahlgründung planmäßig Ende Oktober abgeschlossen sind. Anfang Dezember sollen dann die Rammungen für die Schwerlastkaje beginnen. An dem Anleger werden die Monopiles auf Schiffe verladen, die den Transport zu den Windparks auf See übernehmen. Mitte November rücken Stahlbauer an, um die Hallenkonstruktionen für die Fabrikgebäude, die sich auf insgesamt 420 Meter erstrecken, zu errichten. Rund 6500 Tonnen Stahl sind laut Dieter Sichau für den Hallenbau erforderlich.

Bis die ersten Monopile-Bleche in Blexen geformt und geschweißt werden, geht noch ein Jahr ins Land. „Im Oktober 2013 wollen wir mit dem Probebetrieb starten“, sagt Steelwind-Geschäftsführer Dieter Sichau. Die Produktion soll im Januar 2014 mit etwa 160 Mitarbeitern anlaufen. Bis zur vollen Auslastung, die für Ende 2016 anpeilt ist, wird die Belegschaftsstärke auf rund 330 Beschäftigte erhöht.

Per Schiff und Bahn

Die Anlieferung der Bleche aus Dillingen soll überwiegend mit Binnenschiffen erfolgen, zum Teil ist aber auch ein Transport mit der Bahn vorgesehen. Dafür soll eine vor Jahren stillgelegte Gleisstrecke im Stadtnorden reaktiviert werden.


Quelle: NWZonline, Dienstag, den 02. Oktober 2012

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